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BMW M 1000 XR für 2024

BMW M 1000 XR für 2024

M 1000 RR, M 1000 R – was da noch fehlt, logisch, ist eine M XR. Am 6. Juni 2023 zeigte BMW den Prototyp der M 1000 XR und kündigte das neue, dritte M-Modell für 2024 an.

 

Langstrecke und Gran Turismo mit M-Power

Bereits 2019 ließen die Bayerischen Motoren Werke sich die Namensrechte für M-Modelle auf zwei Rädern schützen. Besonders sportliche Pkw von BMW werden schon seit 1972 mit dem Motorsport-M markiert. Nachdem BMW Motorrad in diese Richtung zunächst unter dem Motto High Performance, kurz HP, unterwegs war, wurden die performanten Edel-Bikes inzwischen konsequent auf M umgelabelt. Noch stärker, noch schneller und leichter als die jeweilige Standardausführung, das sind die wesentlichen Inhalte eines im Werk geschnürten M-Pakets.

 

BMW M 1000 XR für 2024

MOTORRAD und Designer Kar Lee veröffentlichten bereits im April 2023 virtuelle Darstellungen der BMW M 1000 XR, logischerweise auf Basis des Crossover-Sport-Touring-Modells S 1000 XR. Am 30. Mai 2023 zeigte BMW Motorrad in den eigenen Social-Media-Kanälen ein Teaser-Bild, auf dem ein Motorrad mit eindeutiger XR-Silhouette, markiert mit großem M zu sehen war. Am 6. Juni 2023 enthüllte BMW im Rahmen der Isle of Man Tourist Trophy (TT) die M 1000 XR als Prototyp in Schwarz und kündigte die finale Serienversion für 2024 an.

 

Langstrecke und Gran Turismo mit M-Power

BMW nennt die M 1000 XR Langstrecken-Sportler. Für die herausfordernde Kombination aus extremer Performance und Komfort gibt es eine traditionelle Bezeichnung: Gran Turismo. Von Landstraßen über Schnellstraßen und Autobahnen hin zu Rennstrecken soll die M 1000 XR nahezu überall auftrumpfen. Außer im Gelände, denn Enduros sind die XR-Modelle von BMW ausdrücklich nicht – sonst würden sie GS heißen.

Vom mehrfachen TT-Sieger Peter Hickman wurde der schwarze Prototyp der M 1000 XR dem Publikum auf der Isle of Man vorgeführt. Mit M-XR-Dekor und Münchener Kennzeichen – ebenfalls M-XR – war das zunächst etwas mysteriös anmutende Motorrad eindeutig als "Werksmaschine" zu identifizieren. Erwartungsgemäß und M-typisch mit Carbon-Verkleidung samt Winglets (Aerodynamik-Spoiler) an der Front. Zudem mit Carbon-Rädern und weiteren M-Teilen, wie bereits von M 1000 RR und M 1000 R bekannt.

 

Reihenvierzylinder-Motor mit Shift Cam und 210 PS

Bisher stapelte BMW etwas tief und nannte zum schwarzen Prototyp nur vage "mehr als 200 PS". Doch der M-Kern wird in diesem Fall die aufwändigere Ausführung des 1000er-Reihenvierzylinder-Motors sein. Wie bei der aktuellen S 1000 RR und beim Hyper-Naked-Bike M 1000 R mit bis zu 210 PS (154 kW) bei 13.750/min sowie 113 Nm bei 11.000/min. Mit höherer Verdichtung, 13,3 statt 12,5 zu eins, 16 Titanventilen und variabler Einlassnockenwellensteuerung namens Shift Cam, die bei 9.000/min auf das zweite, schärfere Nockenprofil umschaltet.

Auf diese Weise gelingt der Spagat im Zielkonflikt zwischen kräftigem Durchzug und extremer Spitzenleistung. Kombiniert wird diese Abstimmung traditionell mit einer zumindest teilweise aus Titan gefertigten Abgasanlage von Akrapovic – inklusive Katalysator, Schalldämpfung und Straßenzulassung. Gegenüber der S 1000 XR, deren Nennleistung aktuell immerhin 165 PS beträgt, bedeutet das einen immensen Leistungszuwachs um 45 PS.

Feinere und leichtere M-Teile für die XR

Nicht komplett gleich, allerdings prinzipiell ähnlich wie bei der M 1000 R wird das Fahrwerk der M 1000 XR aufgebaut sein. In diesem Fall auf Basis der S 1000 XR, also mit deren Aluminium-Brückenrahmen, Aluminium-Hinterradschwinge, Upside-down-Telegabel und großzügigen Federwegen um 150 Millimeter. Obwohl das beim Prototyp offensichtlich noch fehlte: Hoher M-Standard ist ein elektronisch einstellbares und geregeltes Fahrwerk mit Dynamic Damping Control (DDC) für Gabel und Federbein. Welcher Zulieferer hierfür zum Zuge kommt, ist noch nicht bekannt. Bei der M 1000 R ist es Marzocchi. Und die auffällig blau eloxierten M-Bremszangen mitsamt radialer Handpumpe stammen nicht von Brembo, sondern von Nissin.

 

Carbon-Räder optional

Offenbar werden diese Komponenten so auf die M 1000 XR übertragen. Bei den 17-Zoll-Rädern wird es sich wohl um geschmiedete Aluminium-Ausführungen handeln, optional werden auch für die M XR noch leichtere Carbon-Räder verfügbar sein. Dafür waren am Heck der Prototyp-M 1000 XR zwar Fußrasten und Polster für den Sozius oder die Sozia, aber keine Kofferhalterungen zu sehen.

 

M 1000 XR mit 223 Kilogramm fahrbereit

Unter 200 Kilogramm wie bei RR und R, jeweils fahrbereit, also mit Sprit im Tank, das ist beim XR-Konzept mit dessen 20-Liter-Benzintank sowie mit Zwei-Personen-Komfort samt entsprechendem Heckaufbau nicht möglich. Ein paar ihrer 226 Standard-Kilos wird die XR im M-Trimm aber schon abspecken: Laut BMW wird sie 223 Kilogramm wiegen, mit zu 90 Prozent befülltem Benzintank (DIN). Weitere Kilos – und Euros – können dann mit dem optionalen M Competition Paket ab Werk verloren gehen. Neben den Carbon-Rädern dürfte das M-Paket unter anderem eine Lithium-Batterie (circa 1 kg statt circa 5 kg) beinhalten.

 

280 km/h Topspeed mit Winglets

Ebenfalls von der M 1000 XR erwartet und inzwischen von BMW bestätigt: circa 280 km/h Topspeed, wie bei der unverkleideten M 1000 R. Also rund 30 km/h schneller als eine aktuelle S 1000 XR mit 165 PS. Dazu montiert BMW moderne Winglets, also seitliche Spoiler-Flügel an der Frontverkleidung. Für stabilisierenden Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten – und fürs M-Prestige. Bei wirklich sportlichen Fahrern wird so die Schlupfregelung etwas weniger zu regeln haben.

 

M 1000 XR um 25.000 Euro

Im Farbmonitor der M 1000 XR wird es nicht nur ein großes M im Startbildschirm, sondern zudem diverse motorsportliche Funktionen wie Launch Control oder Laptimer geben. Spätestens Ende 2023 ist mit der offiziellen Enthüllung der finalen Serienversion zu rechnen, voraussichtlich im Frühjahr 2024 wird sie in den Handel kommen – und deutlich über 20.000 Euro kosten. Ab 18.650 Euro nennt BMW derzeit für die S 1000 XR – mit M-Paket 21.405 Euro. Und die M 1000 R gibt’s ab 22.600 Euro. Aus dem bisherigen Preisgefüge hochgerechnet dürfte die M 1000 XR dann um 25.000 Euro kosten.

 

BMW-Motorsport-Farben

Dem motorsportlichen, längst M-typischen Dekor in Weiß, Blau, Violett und Rot zum Trotz wird die M 1000 XR das erste M-Motorrad sein, bei dem BMW Kompromisse machen muss. Windschutz, Sozius, Komfort oder gar Koffer, derlei Aspekte gilt es bei RR und R kaum oder gar nicht zu beachten. Doch bereits die Standard-XR auf der S 1000-Plattform beweist, dass die Kombination aus Sport und Touring auf – im wahrsten Sinne des Wortes – hohem Niveau gelingen kann. Weiterhin wird es sogar weitergehen: Die Marke M 1300 GS hat BMW ebenfalls schützen lassen.

Am 6. Juni 2023 zeigte BMW die neue M 1000 XR als Prototyp. Schon Ende Mai war diese schwarze M 1000 XR auf der Isle of Man aufgetaucht, zusammen mit TT-Sieger Peter Hickman. MOTORRAD und Designer Kar Lee hatten die M 1000 XR bereits im April 2023 abgebildet, zumindest virtuell. Ende 2023 soll die finale Serienversion präsentiert werden, und im Frühjahr 2024 soll die BMW M 1000 XR in den Handel kommen. Mit prestigeträchtigen Carbon-Winglets, 223 Kilogramm fahrbereit und circa 280 km/h Höchstgeschwindigkeit. "Mehr als 200 PS" kündigt BMW für den von der aktuellen S 1000 RR übernommenen Reihenvierzylinder-Motor an. Erwartet werden dürfen 210 PS bei 13.750/min. Und um 25.000 Euro.

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